Einmal äh Kowelenzer Schängelche

Was dem Berliner sein Bär und dem Mainzer sein Rad, ist dem Kowelenzer das Schängelsche.

Die Statue am Rathaus wurde 1940 von Carl Burger entworfen und ist dem Koblenzer Heimatdichter Josef Cornelius gewidmet, der 1849 bis 1943 lebte.

Der Begriff Schängel stammt aus der 20-jährigen Zugehörigkeit (1794–1814) der Stadt Koblenz zu Frankreich.

So wurden im Ursprung alle Pänz genannt, die aus der Liäson zwischen Koblenzer Mädels und den französischen Soldaten entstanden sind.

Der gängigste Name war damals Hans oder Johann, was dem französischen Jean entspricht. Die Koblenzer hatten aber Schwierigkeiten, Jean französisch auszusprechen, und in der Mundart der Koblenzer wurde daraus Schang.

Über die Zeit entwickelte sich hieraus schließlich Schängel (Hänschen). Anfangs galt es als Schimpfwort, etwa vergleichbar dem deutschen Bankert (Synonym für ein uneheliches Kind).

Dat Kowelenzer Schängelsche ist heute als Ehrenname verstanden und jeder in Koblenz Geborene darf sich Schängel nennen.

Heute ist jeder Kowelenzer stolz ein Schängelchen zu sein.

Einen sehr ähnlichen Spitznamen haben die Einwohner der Koblenzer Partnerstadt Maastricht. Sie werden Sjenge genannt, was ebenfalls auf den Namen Jean, der bis vor kurzem in Maastricht sehr häufig war, zurückgeführt wird.